Getreideernte kann zügig fortgesetzt werden

Nachdem es Anfang der Woche vom 12. auf den 18. August wieder einmal witterungsbedingt zu einer Unterbrechung beim Karschnatz gab, können seit Mitte der Woche wieder die Mähdrescher bei guten Bedingungen zum Einsatz kommen. Nachfolgend ein kurzer Zwischenbericht zur Situation bei Versis und LSG, der sich auf die Situation zum Redaktionsschluß am Mittwoch bezieht.

Bei Versis wird geschätzt, daß bislang 30-40% abgeerntet wurden. In den Frühdruschgebieten kann bei einer Fortdauer der günstigen Witterung mit dem Abschluß noch an diesem Wochenende gerechnet werden. Im übrigen Gutland wird der Abschluß – günstige Erntebedingungen vorausgesetzt – im Verlauf der kommenden Woche erwartet.

[singlepic id=311 w=320 h=240 float=none] [singlepic id=309 w=320 h=240 float=none]

Ganz anders sieht es noch in den Spätdruschgebieten im Ösling aus, wo bis Mittwoch praktisch nur Wintergerste gedroschen werden konnte. Wegen der allgemein zweiwöchigen Verspätung in der diesjährigen Saison ist dort noch mit etlichen Druschtagen zu rechnen.

Die Wintergerste wird bei Versis sowohl ertraglich als auch hinsichtlich Qualität als leicht überdurchschnittlich bewertet. Die Hektolitergewichte lagen überwiegend zwischen 64 und 66 kg. Beim Raps, von dem im Gutland schon viel gedroschen wurde, scheint der Durchschnittsertrag eher leicht unter dem Vorjahreswert zu liegen. Hier werden ganz unterschiedliche Ertragswerte zwischen 25 und über 45 dt/ha beobachtet. Klaus Palzkill von Versis sieht die Ursache hierfür vor allem in bodenbedingten Unterschieden. Schlechte Erträge sind auf schlecht drainenden Böden, die im allzu nassen Frühjahr unter Staunässe litten, zu erwarten, während gut drainende Böden hohe Erträge ermöglicht haben. Die Ölgehalte liegen allgemein auf einem recht hohen Niveau, das mit dem des Vorjahres zu vergleichen ist.

Bei den übrigen Kulturen, insbesondere beim Winterweizen, ist es für eine erste Beurteilung noch zu früh. Allgemein ist der Trocknungsbedarf bis dato geringer als in den Vorjahren.

Bei der Luxemburger Saatbaugenossenschaft (LSG) kann man von knapp 30% der erwarteten Erfassungsmenge ausgehen. Es kam bislang weit überwiegend gute Ware herein, so daß der Ausputzgrad bislang im günstigen Bereich liegt. Auch der Trocknungsbedarf ist bis dato sehr niedrig. Von den bislang abgelieferten 3.500 Tonnen Bruttoware sind rund 2.300 t Wintergerste. Von dieser Kultur wurden am Mittwoch nur noch wenige Partien aus dem Ösling erwartet. Es ist damit zu rechnen, daß die Wintergerste an diesem Wochenende komplett aufbereitet werden kann. Ertraglich sind bei dieser Winterung große Schwankungen (50-90 dt/ha) zu beobachten. Bei der LSG spricht man insgesamt von einem gut durchschnittlichen Ertrag.

[singlepic id=312 w=320 h=240 float=none] [singlepic id=310 w=320 h=240 float=none]

Bei Triticale und Winterweizen wurde erst ein Teil abgeliefert mit standortbedingt stark unterschiedlichen Erträgen. Man geht bei der LSG momentan davon aus, daß es bei diesen beiden Winterungen insgesamt für überdurchschnittliche Erträge reichen wird.

Bislang konnte man wegen der schleppenden Ernte im 2-Schicht-System fahren. Mit dem zu erwartenden günstigen Erntewetter soll spätestens nächste Woche auf drei Schichten umgestellt werden.