Am vorgestrigen Mittwoch fand im Agrocenter in Mersch der zur Tradition gewordene SAF-Neijooschtreff statt. Diesmal stand die fest im SAF-Kalender verankerte Veranstaltung im Zeichen des Risikomanagements im Ackerbau. Zu dieser Thematik sprach Toni Esch, Generalbevollmächtigter der Vereinigten Hagel in Luxemburg.
Zunächst jedoch wünschte SAF-Präsidentin Apolline Hoffmann in ihrer einleitenden Ansprache allen Anwesenden ein glückliches neues Jahr bei bester Gesundheit. „Es soll für uns alle ein Jahr mit neuen Herausforderungen und vielen interessanten Ideen werden“, so die SAF-Präsidentin.
Apolline Hoffmann kam im Anschluß auf die extreme Witterung im vergangenen Jahr zu sprechen. Alle Betriebe seien mit der extremen Trockenheit geplagt gewesen. Sie erinnerte insbesondere an die Verluste im Grünland aufgrund der Frühjahrstrockenheit. Dadurch ergab sich ein magerer erster Schnitt. Es folgte ein zu kühler Sommer und wiederum ein zu trockener Herbst, was wiederum dazu führte, daß schon früh viel Futter auf der Weide verfüttert werden mußte. Im Extremfall sei in manchen Gegenden praktisch nichts gewachsen. Die SAF-Präsidentin machte in diesem Kontext deutlich, daß das Thema Risikomanagement brandaktuell ist.
Des weiteren thematisierte die Präsidentin die geplante Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik und betonte, daß sich der Beruf für eine akzeptable Reform einsetzt, die auch wirklich praktisch umzusetzen ist. Weitere Auflagen dürften nicht sein und es müßte weiterhin Freude machen, in der Landwirtschaft zu arbeiten, so Apolline Hoffmann. Außerdem wies sie darauf hin, daß die Sicherstellung der Ernährung der Bevölkerung das Hauptziel landwirtschaftlicher Tätigkeit bleiben müsse.
Abschließend machte die SAF-Präsidentin auf das Thema SAF-Aktivitäten aufmerksam. Die ursprünglich geplante Pekingreise mußte mangels Anmeldungen abgesagt werden. Eine Gruppe von Mitgliedern der Bauernzentrale und des SAF wird dennoch vom 8. bis 14. April diese Reise unternehmen. Im Jahr 2012 organisiert der SAF noch andere Aktivitäten, bei denen man sich eine gute Resonanz erhofft.
Der Präsident der Bauernzentrale, Marc Fisch, wies in seiner Ansprache darauf hin, daß die Bauernzentrale nun regelmäßig gemeinsam mit dem SAF Veranstaltungen organisieren wird und sprach den Wunsch aus, daß auch Nicht-SAF-Mitglieder künftig an solchen Veranstaltungen teilnehmen. Er lobte die langjährige SAF-Sekretärin Andrée Maquil für ihr großes Engagement.
Des weiteren wies er darauf hin, daß das Thema Risikomanagement in den kommenden Jahren an Bedeutung zunehmen und die landwirtschaftliche Praxis vor allem auch im Zuge der Reform der GAP immer mehr damit konfrontiert wird. Von Seiten der Politik werde die Unterstützung von betrieblicher Risikoabsicherung gegenüber Entschädigungszahlungen bevorzugt. In nächster Zeit werde es für den Beruf deshalb darum gehen, mit der Politik über den Gegenstand von Risikoabsicherung und die Frage diesbezüglicher Konditionen zu diskutieren.
Des weiteren kam Marc Fisch auf das geplante „Greening“ zu sprechen. Angesichts der weltweiten Hungerprobleme (selbst Europa sei betroffen) staune man über den Kommissionsansatz, EU-weit 5-7 Millionen ha Ackerland aus der Produktion nehmen zu wollen.
Der Präsident der Bauernzentrale machte deutlich, daß die Landwirtschaft kämpfen müsse für eine vernünftige Lösung in der Agrarpolitik. U.a. seien für 2012 weitere Treffen mit Landwirtschaftsminister Schneider bezüglich der Agrarreform geplant.