Pflanzenschutzstrategie LWK 2013
Ackerbohnen und Futtererbsen unterbrechen den Entwicklungszyklus der Getreide- und Rapskrankheiten und sollten deshalb wieder öfter angebaut werden. Es können sowohl bei Felderbsen als auch bei Ackerbohnen Erträge von 45 dt/ha aufwärts erwartet werden. In Luxemburg war es in den vergangenen Jahren eher üblich, Erbsen und Bohnen auf dem eigenen Betrieb zu verfüttern. In der Ferkelfütterung sind aus Gründen der Schmackhaftigkeit Erbsen besser geeignet als Ackerbohnen. Erbsen weisen größere Schwankungen beim Ertrag auf als Bohnen und werden früher gedroschen, dafür lassen sich Bohnen wegen ihrer Standfestigkeit sicherer ernten.
Ackerbohnen eignen sich hervorragend zur Bodenlockerung und sollten auf mittleren bis schweren Böden mit ausreichender Wasserversorgung ihren Platz in der Fruchtfolge haben. Die Vorfrucht kann sowohl Getreide als auch Mais gewesen sein.
Sie sollten im Frühjahr früh ausgesät werden (je früher, umso besser) und stellen keine Ansprüche an die Vorfrucht. Es werden ± 45 keimfähige Körner mindestens 6 cm bis maximal 10 cm tief abgelegt. Sie bilden eine Pfahlwurzel und sorgen so für eine tiefe Durchwurzelung. Die Saattiefe ermöglicht eine Unkrautbekämpfung im VA.
Bohnen sind bei der Unkrautbehandlung anfälliger gegen Herbizide als Erbsen, dafür riskiert der relativ hohe Bestand, im Fall einer Trockenperiode, weniger zu verunkrauten.
Futtererbsen werden mit ± 80 keimfähigen Körnern etwa 4 cm tief und leicht später als die Ackerbohnen gesät und bilden keine Pfahlwurzel. Der Boden sollte bei der Saat auch besser abgetrocknet sein. Die Erbsen brauchen aber in der Keimphase viel Wasser (auf sandigen Böden sollte die Feuchtigkeit im Saathorizont geprüft werden). Der optimale Saattermin liegt bei Mitte März bis Mitte April. Die Knöllchenbakterien bilden sich bei einem pH-Wert von 6-7 optimal aus.
Pflanzenschutz der beiden Kulturen
Ackerbohnen lassen sich vor dem Auflaufen hervorragend striegeln. Durch die tiefe Saat der Bohnen laufen die Unkräuter früher auf. Wetterbedingt können sogar zwei Überfahrten mit einem scharf eingestellten Striegel möglich sein. Die Herbizidbehandlung bei Erbsen und Bohnen sollte auf jeden Fall im VA erledigt werden, um später Verätzungen an der Kultur zu vermeiden. Die Vorauflaufbehandlung sollte bei günstigen Bedingungen erfolgen. Es gibt keine Möglichkeit, Kletten im Nachauflauf zu bekämpfen. Wenn im Nachauflauf Kamillen bekämpft werden müssen, sollte man Basagran SG anwenden.
Während dem Jugendstadium der Erbsen sollte genau wie bei den Bohnen auf den Blattrandkäfer geachtet werden. Bohnen werden tendentiell öfter im Jahr gegen Blattläuse behandelt als Erbsen.
I. Vorauflauf auf gut feuchten Boden: (Vorauflauf der Kultur und vom Unkraut)
Centium 36 CS 0,2 l/ha + Challenge 3 l/ha
oder
Stomp 400 SC 1,2 l/ha + Challenge 1,2 l/ha
II. Nachauflauf
Außerhalb der Wasserschutzgebiete besteht die Möglichkeit, das Unkraut mit Basagran SG im Nachauflauf zu bekämpfen.
Basagran SG ist ein reines Kontaktmittel. In Futtererbsen darf Basagran SG bis zum 2-Blatt-Stadium mit maximal 1,1 kg/ha angewendet werden. Ackerbohnen sind empfindlich gegenüber einer Nachauflaufbehandlung und werden schnell verätzt. Je älter sie sind und umso mehr Wurzeln sie bereits gebildet haben, umso besser können sie sich wieder von einer Verätzung erholen. Sie sollten aber nicht zu groß sein. Jedes bereits gebildete Blatt wird bei der Behandlung zusätzlich vom Herbizid verätzt. Basagran SG hat eine Zulassung in Ackerbohnen bis zum 3-Blatt-Stadium der Bohnen.
Basagran SG 0,3 – 1 kg/ha
(die Dosis sollte der Größe der Korbblütler angepaßt sein und man sollte kein Haftmittel verwenden)
Pflanzenschutzmittel, die Bentazon (Basagran) enthalten, wirken bei hellem Wetter besser als bei bedecktem Himmel. Sie sollten aber keinesfalls in Wasserschutzzonen angewendet werden.
Wenn im Nachauflauf Weißer Gänsefuß und/oder Disteln bekämpft werden müssen, sollte man dies im 2 – 6 Blatt-Stadium der Kultur mit Butizyl tun.
Butizyl maximal 5 l/ha
Gegen Ungräser darf Agil 1 l/ha oder Targa Prestige max. 1,5 l/ha angewendet werden.
Die Pflanzenbauberatung der Landwirtschaftskammer
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