Gromperefest in Binsfeld mit sehr guter Resonanz
(hl).- Bei Kaiserwetter fanden viele Besucher am vergangenen Sonntag den Weg nach Binsfeld, wo das bereits zur Tradition gewordene „Gromperefest“ abermals veranstaltet wurde. Der Organisator für die Vorführungen (Musée rural „A Schiwesch“) und die veranstaltenden lokalen Vereine von Binsfeld, Holler und Breidfeld hatten wieder einmal keine Mühen gescheut, um die „tolle Knolle“ ins rechte Licht zu rücken. Und so fanden sich tausende Besucher auf dem Veranstaltungsgelände unweit des Ortes ein. Zu den Besuchern gehörten auch Prominente aus der Politik.
Rodetechnik im Wandel der Zeiten
Die E’sleker Setzgromperegenossenschaft (Synplants) sowie die Veranstalter hatten wie in den Vorjahren die Kartoffelflächen mit verschiedenen Sorten bepflanzt, so daß unmittelbar am Festgelände die Kartoffelernte für Groß und Klein starten konnte. Wie immer wurde der Wandel in der Rodetechnik tatkräftig demonstriert. Organisator dieser Vorführungen war wie immer das Binsfelder Museum „A Schiewesch“. Als Publikumsmagnet erwies sich wieder einmal das Ardennergespann, das eine „Knëppelsmaschinn“ aus vergangenen Tagen zog.
Neben den spritsparenden Vierbeinern waren wie immer die gezogenen Roder im Einsatz zu sehen. Jeweils zum Alter der Roder passend waren die Traktor-Oldtimer, die als Zugmaschinen zum Einsatz kamen. John Flesch, Leo Klasen, Sven Kohnen, Michel Ries, Roger Rommes und Ronny Turmes hatten hierfür ihre betagten Zuggefährte zur Verfügung gestellt. Zunächst waren es einreihige Roder ohne Rodebunker, die ursprünglich noch vor dem Zweiten Weltkrieg hinter den motorisierten Gefährten zum Einsatz kamen.
Neben diesen traditionellen Methoden, die noch mit dem anstrengenden und zeitraubenden Auflesen der Knollen verbunden war, wurden natürlich auch modernere Methoden der Kartoffelrodung gezeigt.
Außerdem wurde auf dem Feld demonstriert, wie man in früheren Zeiten Kartoffeln haltbar machte. Hierzu grub man eine ausreichend tiefe Grube, in der die Knollen (vor Frost und Licht geschützt) lange genießbar blieben.
Informationen zum Pflanzkartoffelwesen
Die Setzgromperegenossenschaft (Synplants) war wie immer mit einem Stand präsent und gab Informationen zur Pflanzkartoffelproduktion sowie zu den zahlreichen Kartoffelsorten. Synplants ging speziell auch auf die potentiellen Qualitätsmängel der Kartoffel ein.
Die Pflanzkartoffelproduktion läuft dieses Jahr anders als üblich. Bereits die Pflanzphase zog sich unmäßig in die Länge und wegen der späten Entwicklung der Bestände sind bis vergangenen Sonntag erst 500 t Bruttoware abgeliefert worden, ein Zehntel des Werts in einem Normaljahr. Während der Vegetation machten die Krautfäule und die Schwarzbeinigkeit den Erzeugern zu schaffen und erforderten einen hohen Pflanzenschutzaufwand. Zur Erntezeit hat man nun mit einem erhöhten Sortieraufwand zu tun.
Wie immer wurden auch diverse Traktor-Oldtimer ausgestellt, und zwar von Oldtimer-Fans aus Luxemburg, Belgien und Deutschland. Im geräumigen Festzelt wurde die tolle Knolle schließlich kulinarisch veredelt. Am späten Nachmittag stand hier die Wahl der neuen Kartoffelkönigin und des neuen Kartoffelkönigs im Mittelpunkt des Geschehens. Die Kandidaten mußten knifflige Fragen beantworten und ihr Wissen über die Kartoffel unter Beweis stellen. Neue Gromperekinigin ist Lynn Wehrhausen aus Huldingen und neuer Gromperekinik Tom Herman aus Drinklingen. Die beiden gelten nun für ein Jahr als nationale Kartoffelhoheiten. Ein musikalisches Begleitprogramm mit Livemusik sorgte für zusätzliche Unterhaltung.
Auch für den Nachwuchs gab es ein kurzweiliges Unterhaltungsprogramm, u.a. mit einem Kartoffelparcours und einem Quiz von De Verband. Die Banque Raiffeisen veranstaltete eine Tombola.