Krankheiten im Garten

Die häufigsten Krankheitserreger in Gärten sind Pilze und Viren. Ferner kann es auch zu bakteriellen Infektionen kommen. Einige wenige Krankheiten bei Rosen werden außerdem durch mechanische Schäden hervorgerufen.

Pilzinfektionen

Viele Infektionen sind auf Mikropilze zurückzuführen. Zu diesen winzig kleinen, für das bloße Auge aber meist noch sichtbaren Pilzen zählen zum Beispiel Echter und Falscher Mehltau sowie Rosenrost. Manche Infektionen sind systemisch (d.h. sie befallen die gesamte Pflanze), die meisten aber bleiben auf bestimmte Teile beschränkt. Die größeren Pilze – jene mit deutlich sichtbaren Fruchtkörpern – sind zwar weniger häufig, können Pflanzen aber sehr stark schädigen. Bemerkt man das Auftreten dieser Mikropilze, kann das Entfernen der befallenen Pflanzenteile (Blätter, junge Knospen) die Verbreitung stoppen und somit den vollständigen Befall der Rose unterbinden.

Virusinfektionen

Viruspartikel sind submikroskopisch, das heißt, selbst ein herkömmliches Mikroskop reicht nicht aus, um sie sichtbar zu machen. Erkennen kann man sie nur unter dem Elektronenmikroskop. Die durch sie verursachten Schadbilder – oft gelbe Blattflecken – sind allerdings meist nicht zu übersehen. Viren sind systemisch und verbreiten sich in der gesamten Pflanze. Ihre Symptome hingegen zeigen sich oft nur an bestimmten Stellen. Ferner kann das Schadbild an verschiedenen Pflanzenteilen variieren. Rosen werden zuweilen von mehreren Virenarten gleichzeitig befallen – es ist jedoch unmöglich, die einzelnen Erreger allein anhand der Symptome zu identifizieren. Ist man sich sicher, anhand des Schadbildes eine Virusinfektion festzustellen, kann eine regelmäßige Behandlung mit dafür geeigneten Produkten aus der Chemie die Infektion eindämmen. Die komplette Vernichtung einer solchen Infektion halte ich jedoch für ausgeschlossen.

Bakterielle Infektionen

Die durch Bakterien verursachten Probleme bleiben zumeist auf bestimmte Pflanzenteile beschränkt. Da Bakterien nicht selten einen raschen Verfall des Pflanzengewebes herbeiführen, können sie Schlimmes anrichten. Zuweilen machen sich die einzelligen Schadorganismen auch als Schleim bemerkbar, wie bei Bakterien- oder Feuerbrand. Viele Bakterieninfektionen, bei denen das pflanzliche Gewebe aufgeweicht wird, gehen ferner mit einem charakteristischen, oft unangenehmen Geruch einher. Im Gegensatz zu Virusinfektionen bewirkt die Chemiekeule hier wahre Wunder, wobei es gegen Bakterien mittlerweile auch gute biologische Produkte gibt, deren Gebrauch ich der Chemie vorziehe.

Die Ausbreitung der Krankheiten

Die meisten Pilzinfektionen verbreiten sich über Sporen von Pflanze zu Pflanze oder auch innerhalb der Pflanze. Gelegentlich sind sie sogar mit bloßem Auge erkennbar. Ihre Art, Größe und Menge hängt überwiegend von dem jeweiligen Pilz ab. Sporen werden größtenteils durch Luftströme oder Regengüsse verbreitet. Auch Bakterien wechseln ihre Wirtspflanze auf ähnliche Art und Weise. Manche Infektionen werden von Tieren übertragen, so zum Beispiel von Insekten, die von Pflanze zu Pflanze kriechen oder fliegen. Krankheitserreger im Boden breiten sich für gewöhnlich über Bodenpartikel oder Bodenwasser aus. Bestimmte Witterungsbedingungen fördern die Ausbreitung und Entwicklung von Krankheiten. Wasser auf der Pflanzenoberfläche ist oft der ideale Nährboden für Keime. Auch eine hohe Luftfeuchtigkeit und der damit zusammenhängende Flüssigkeitsfilm auf den Pflanzen können die Vermehrung und Ausbreitung von Krankheitserregern begünstigen.

Viren werden am häufigsten übertragen, wenn der Saft eines infizierten Gewächses mit einer anderen potentiellen Wirtspflanze in Berührung kommt. Die Verbreitung der Krankheitserreger erfolgt oftmals über Schneidewerkzeuge, Verletzungen, Veredelung oder die Abnahme von Stecklingen. Selbst der Umgang mit einem befallenen Gewächs – zum Beispiel eine Teilung – kann schon ausreichen, um eine gesunde Pflanze zu infizieren. Die häufigsten Krankheitsüberträger sind Blattläuse, Zwergzikaden und Nematoden. Selbst in den Samen können sich Viren festsetzen.

Um die Gesundheit der Rosen zu festigen, rate ich dazu:

– den Standort der Pflanzen richtig auszuwählen,

– Bodenverhältnisse und Nährstoffzugabe regelmäßig zu kontrollieren.

– Falls der Einsatz von chemischen Produkten notwendig ist, die Gebrauchsanweisung intensiv zu lesen und zu beachten.

– Befallene Pflanzenteile, auch die, die bereits auf dem Boden liegen, sorgfältig zu entsorgen.

– Seine Gartengeräte, vor allem Schneidewerkzeug, regelmäßig zu desinfizieren.

Rosen sind nicht anfälliger als andere Pflanzenarten aus unserer Vegetation. Die richtige Handhabung der Pflanzen beugt Krankheiten vor, und mit Hilfe von Produkten biologischer Herkunft kann man Rosen dazu verhelfen, sich selbst gegen die hier zitierten Infektionen zu schützen.

Christopher Sirres