Abschlußbehandlung im Winterweizen

Nachdem der Septoria-Druck bisher relativ gering war, steht im Winterweizen die Abschlußbehandlung jetzt im Vordergrund.

Halmbruch ist dieses Jahr relativ selten aufgetreten. Bis zum 2. Knoten-Stadium läßt sich Halmbruch sehr gut bekämpfen. Je infektionsnaher ein Mittel wie Flexity, Capalo, Sportak oder Stereo eingesetzt wird, umso größer ist natürlich der Erfolg.

Stengelmehltau trat ebenfalls nur sehr begrenzt auf. Eine gezielte Mehltaubekämpfung war aber in den meisten Fällen nicht notwendig. Mehltau schwächt die Pflanzen und ermöglicht somit anderen Pilzinfektionen, sich schneller auszubreiten. Es sollte unbedingt verhindert werden, daß Mehltau sich auf den Blättern ausbreiten kann. Vereinzelt waren Parzellen zu finden, die Mehltau bis auf die F4-Blattetage hatten. Wurde entgegen der Sentinelle-Berichte aber bereits gegen Septoria im Winterweizen behandelt, so wurde der Mehltau in aller Regel mit einem der gängigen Produkte (Opus Team, Input, Stereo, Capalo) mit erfaßt.

FILL-Weizen bedeutet, daß der Weizen nach den Regeln des integrierten Landbaus angebaut werden soll. Unter integriertem Pflanzenschutz versteht man eine Kombination von Verfahren, bei denen unter vorrangiger Berücksichtigung biologischer, biotechnischer, pflanzenzüchterischer sowie anbau- und kulturtechnischer Maßnahmen die Anwendung chemischer Pflanzenschutzmittel auf das notwendige Maß beschränkt wird. Wie gut ein Label beim Konsument ankommt, hängt nicht zuletzt vom Verhalten der Produktionspartner ab.

Die Wirkungsspektren der verschiedenen Fungizide (https://saturn.etat.lu/tapes) können Sie der Tabelle http://www.lwk.lu/beratung/pflanzenschutz/fungizide/getreidefungizide.pdf, auf unserer Internetseite entnehmen oder die Tabelle telefonisch bei der Landwirtschaftskammer bestellen (Tel. 31 38 76 -39).

Jetzt im Stadium EC 37 – EC 39 (Erscheinen des letzten Blattes, Fahnenblatt noch eingerollt – Ligula-Stadium: Fahnenblatt voll entwickelt, Blatthäutchen gerade sichtbar) sollte der Septoria tritici größeres Interesse gewidmet werden. Das anfälligste Stadium und das Stadium, in dem Septoria den größten Schaden verursachen kann, ist EC 39. Bitte lesen sie hierzu regelmäßig die Sentinelle-Berichte vom Centre de Recherche Gabriel Lippmann im Letzeburger Bauer und auf www.lwk.lu/beratung. Zur Abschlußbehandlung sollten Sie unbedingt eines der Produkte mit einem Wirkstoff aus der Gruppe der Carboxamide und einem Azol einsetzen. In Frage hierfür kommen: Aviator Xpro, Adexar, Skyway Xpro. Zusätzlich sollte der Tankmischung immer Bravo oder Banko 500 zugemischt werden. Als Multi-Site-Hemmstoff eignet sich Bravo, Banko 500 und Olympus1) wunderbar zur Bekämpfung von Septoria, respektiv der Wirkstoff Chlorothalonil hilft, die Bildung der Septoriaresistenz zu verlangsamen.

Aviator Xpro 1,25 l / ha + Bravo 1 l / ha
oder
Skyway Xpro 1,25 l / ha + Bravo 1 l / ha
oder
Adexar 2 l / ha + Bravo 1 l / ha

Für den Fall, daß Gelb- und/oder Braunrost im Bestand auftritt, sollte zusätzlich ein Strobilurin eingesetzt werden. Hier schneiden Fandango Pro sowie Amistar am besten ab.

Fandango Pro 0,7 l / ha + Aviator Xpro 0,7 l / ha + Bravo 1 l / ha
oder
Olympus 1,25 l / ha + Skyway Xpro 1,25 l / ha
oder
Amistar 0,3 l / ha + Skyway Xpro 1,25 l / ha + Bravo 1 l / ha

1) Olympus besteht aus den Wirkstoffen von Amistar und Bravo/Banko 500. Wenn kein Olympus verfügbar ist, kann man sich das Produkt auch selber mischen (die maximal zugelassene Aufwandmenge pro ha von 2,5 l/ha Olympus entspricht den Aufwandmengen von 2 l/ha Bravo + 0,3 l/ha Amistar). Beachtet werden muß aber, daß dieses Produkt oder ein Produkt mit dem gleichen Wirkstoff maximal 2x/Jahr auf der Parzelle angewendet werden darf.

Die Pflanzenbauberatung der Landwirtschaftskammer

 Der folgenden Tabelle ist die Zulassungssituation der verschiedenen Wirkstoffe zu entnehmen:

Erscheinen des letzten Blattes (noch eingerollt)

Ligula-Stadium: Fahnenblatt voll entwickelt, Blatthäutchen gerade sichtbar

Ährenschwellen

Grannen werden sichtbar

Ähre drängt sich seitlich aus der Blattscheide

Basis der Ähre noch in der  Blattscheide

Ähre vollständig sichtbar

erste Staubbeutel werden sichtbar

30% reife Staubbeutel

Ende der Blüte

Abstandsauflage zu Oberflächengewässern

EC 37

EC 39

EC 40

EC 49

EC 51

EC 55

EC 59

EC 61

EC 65

EC 69

Bravo max. 2 l/ha (2 x / Saison*) im Dinkel muß Banko 500 angewendet werden (max. 1 l/ha)

 

 

 

5 m

Olympus max. 2,5 l/ha (2 x / Saison*)

 

 

 

5 m

Venture max. 1,5 l/ha (2 x / Saison*)

 

 

 

5 m

Adexar max. 2 l/ha (2 x / Saison* im Abstand von 21 Tagen)

5 m

Aviator Xpro max. 1,25 l/ha (2 x / Saison *)

 

5 m

Skyway Xpro max. 1,25 l/ha (max. 2 x / Saison*)

5 m

Fandango Pro max. 2 l/ha (max. 2 x / Saison*)

20 m

Fandango max. 1,5 l/ha (max. 2 x / Saison*)

20 m

Opéra max. 1,5 l/ha (max. 2 x / Saison*)

 

 

 

 

 

 

 

 

5 m

Allegro max. 1 l/ha (max. 2 x / Saison*)

 

 

 

5 m

Acanto max. 1 l/ha (max. 2 x / Saison*; keine Zulassung im Dinkel)

 

 

 

5 m

Amistar max. 1 l/ha (max. 2 x / Saison*; keine Zulassung im Dinkel)

 

 

 

5 m

Prosaro max. 1 l/ha (max. 1 x / Saison Tebuconazol, max. 2 x / Saison Prothioconazol)

5 m

Horizon EW / Tebucur max. 1 l/ha (max. 1 x / Saison*, keine Zulassung im Dinkel)

 

 

 

5 m

Opus Team max.  1,5 l/ha (max. 2 x / Saison*)

 

 

 

 

 

 

 

 

5 m

Input max. 1,25 l/ha (max. 2 x / Saison*)

10 m

Corbel max. 1 l/ha (max. 2 x / Saison*)

 

 

 

5 m

Talius max. 0,25 l/ha (max. 2 x / Saison*, keine Zulassung im Dinkel)

 

 

5 m

Nissodium max. 0,5 l/ha (max. 2 x / Saison*, keine Zulassung im Dinkel)

 

 

 

 

Flexity max. 0,5 l/ha (max. 2 x / Saison* im Abstand von 21 Tagen)

 

 

 

10 m

Capalo max. 2 l/ha (max. 2 x / Saison* im Abstand von 21 Tagen, keine Zulassung im Dinkel)

 

 

 

10 m

*) Maximale Zahl der Anwendungen dieses Produktes oder eines Produktes mit dem gleichen Wirkstoff