Pressemitteilung des Landwirtschaftsministeriums
Auf Einladung von Landwirtschaftsminister Romain Schneider fand am 23. Mai 2012 ein sogenannter 2. Milchgipfel statt, welcher die Hauptakteure der Milchwirtschaft in Luxemburg zusammenrief.
Zum Abschluß eines konstruktiven Austausches zwischen den Vertretern der Milcherzeugerorganisationen, den Bauerngewerkschaften, der Landwirtschaftskammer, den Molkereien und dem Landwirtschaftsministerium konnte der Landwirtschaftsminister Romain Schneider folgende Schlußfolgerungen ziehen:
Die jetzige Mengenregelung der Milcherzeugung in der europäischen Gemeinschaft (Quotenregelung) wird am 1.4. 2015 auslaufen. Eine Folgeregelung dieser Mengensteuerung wird es in der europäischen Gemeinschaft nicht geben und der Milchmarkt wird sich als liberalisierter Markt durch das Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage prioritär selbst regeln. Die Instrumente der gemeinsamen Agrarpolitik zur Bewältigung von Krisensituationen auf dem Milchmarkt bleiben allerdings weiter bestehen und werden sogar ausgebaut.
Die Bemühungen der Vertreter Luxemburgs in den europäischen Gremien zur Ermöglichung eines „soft landing“, also einer progressiven Lockerung der einschränkenden Bestimmungen der jetzigen Milchquotenregelung im Hinblick auf die Liberalisierung des Milchmarkts, werden fortgesetzt. Insbesondere für Luxemburg, einem der wenigen Länder in der europäischen Gemeinschaft, in dem die per Gesetz festgeschriebenen Milchmengen regelmäßig überschritten werden, ist es von besonderem Interesse, daß die mit der Überschreitung der Milchmengen einhergehenden finanziellen Abgaben progressiv und bis zum Ende der Quotenregelung gelockert werden.
Die derzeitige Situation auf dem Milchmarkt wurde als schwierig bezeichnet. Angesichts der insgesamt positiven Aussichten bei der Nachfrage von Milch und Milchprodukten sollte diese schwierige Situation allerdings nicht überbewertet werden und eine Wiederholung der Milchkrise von 2009 sei derzeit nicht absehbar, lautete die Analyse der Experten zum Milchmarkt.
Mehrheitlich wurde die Meinung vertreten, daß die Situation auf dem globalen Markt für Milch und Milchprodukte entscheidend ist für die Bildung des Milcherzeugerpreises in der europäischen Gemeinschaft. Von den Milcherzeugern wurde mehrheitlich die Meinung vertreten, daß ein System von Milchlieferrechten keine gute Option für die Zukunft darstellen würde.
Abschließend wurde auf die vorteilhaften Bedingungen der Milcherzeugerregion Luxemburg hingewiesen, wie etwa die Prävalenz des Grünlandes, die modernen und leistungsfähigen Gebäude und Einrichtungen zur Milcherzeugung auf den landwirtschaftlichen Betrieben und eine moderne und leistungsfähige Milchverarbeitungsindustrie in der Region.
Der weitere Verlauf der Entwicklung auf dem Milchmarkt wird seitens des Landwirtschaftsministeriums genau verfolgt und ein weiteres Treffen der Akteure der Milchwirtschaft in Luxemburg ist für das Jahr 2013 geplant.