Vor- und Nachlauf werden steuerlich berücksichtigt

Aus der Generalversammlung des Verbands Luxemburger landwirtschaftlicher Brenner

Am 22. Mai kam der Verband Luxemburger landwirtschaftlicher Brenner zu seiner Generalversammlung im Merscher Agrocenter zusammen. Präsident Marc Fisch machte in seiner Ansprache deutlich, daß man weiterhin auf Qualität setzen müsse und andererseits Erfolge in der Vermarktung nötig seien. So seien vergleichbare Qualitätsbranntweine im Ausland hochpreisiger als hierzulande. Er wies in diesem Zusammenhang auf das hervorragende Abschneiden der heimischen Brenner beim jüngsten Metzer „Concours internationale des Eaux-de-vie et liqueurs des fruits“ hin, bei dem die Hälfte der Medaillen bei den Branntweinen nach Luxemburg gingen.

Des weiteren kam er die Problematik der Besteuerung des beim Brennen anfallenden Vor- und Nachlaufs zu sprechen, zu der nach einer Anfrage bei der Zoll- und Akzisenverwaltung eine Lösung gefunden wurde. Diese wurde vom anwesenden Verantwortlichen der Verwaltung, Herrn Reding, präsentiert. Der Vor- und Nachlauf kann nun von den Brennern beim Mitgliedsbetrieb Leuchter in Beidweiler abgeliefert werden, wo er auf absoluten Alkohol hochdestilliert wird. Von der derzeit zu besteuernden Alkoholmenge soll nach der neuen Regelung rückwirkend bis 2010 ein Abzug von 12,5% möglich sein, was den Brennern in Form einer Steuerrückerstattung zugute kommt. Die Brenner werden von der Verwaltung informiert, was sie abliefern können aus den beiden vorangegangenen Jahren. Auf dieser Basis erfolgt die besagte Rückerstattung. Die neue Regelung soll in zwei Monaten in die Praxis umgesetzt werden.

Eine Lösung wurde vom Brennerverband auch mit der Valorlux gefunden bezüglich der Notwendigkeit, die ordnungsgemäße Entsorgung von Verpackungsmaterial zu gewährleisten. Vom Gesetz her sind nämlich die Brenner hierzu verpflichtet. Rückwirkende Nachforderungen von Valorlux bei Brennereibetrieben, die noch nicht Valorlux-Mitglied sind, hatten im vergangenen Jahr für Unmut gesorgt. Hubert Ahles, Marketingdirektor von Valorlux, stellte im Rahmen der Generalversammlung die neue Formel vor. Demzufolge müssen 2012 alle Brennereibetriebe der Valorlux als Mitglieder beitreten. Diese Mitgliedschaft kostet jährlich 7,50 Euro. Als Basisbeitrag für die ordnungsgemäße Entsorgung werden jährlich von jedem Betrieb 30 Euro erhoben. Hinzu kommt eine rückwirkende Forderung von 130 Euro für jene Betriebe, die jetzt erst Mitglied werden.

Der Präsident der Marque Nationale des Eaux-de-vie, Paul Thill, stellte schließlich die Produktionsmengen von 2011 vor. Von den insgesamt 77 landwirtschaftlichen Brennern wurden 49.000 l Obstbrände und  4.135 l Korn gebrannt. 74 Branntweine wurden im vergangenen Jahr bei der Marque Nationale präsentiert, wovon 63 anerkannt wurden.