Neuer Jahrgang stand im Fokus
Am Maifeiertag fand der traditionelle Proufdag in der Vinsmoselle-Kellerei in Remerschen, der Caves du Sud statt, dieses Jahr bereits zum 60. Male. Aber es war wie schon in den beiden Vorjahren keine kellereibezogene Weindegustationsveranstaltung mehr, sondern ein Schaufenster für Domaines Vinsmoselle schlechthin. Wie immer stand der neue Weinjahrgang im Fokus. Rund 1.400 Besucher machten den diesjährigen Jubiläums-Proufdag zu einem großen Erfolg. Am Nachmittag wurde die Veranstaltung vom „Couch Quartett“ musikalisch umrahmt.
Eine große Zahl von Ehrengästen hatte sich am vergangenen Dienstag in der Caves du Sud eingefunden, um sich ein Bild zu machen vom neuen Jahrgang 2011 und von den neuen Produkten von Domaines Vinsmoselle. Darunter war auch die Ministerin für Mittelstand und Tourismus, Françoise Hetto-Gaasch.
Rund 100 Weine aus den besten Lagen der Luxemburger Mosel standen für eine Verkostung zur Auswahl. Darunter waren die Weine der neuen, 24. Art&Vin-Serie, die in einer „Avant-Première“ probiert werden konnten (die eigentliche Vorstellung der neuen Serie ist für den 26. Juni geplant). Auch die besonderen Weine der Charta „Schengen Prestige“ waren zu probieren, wobei hier ein Vergleich der verschiedenen Jahrgänge möglich war. Des weiteren lockten die Weißweine der erweiterten Gamme „Chateau Edmond de Fontaine“ und weitere Raritäten, wie die „Vendange tardive des Jeunes Vignerons“, „Vin de Paille“ und „Vin de Glace“. Nicht zu vergessen die hervorragenden Crémants der Marke Poll-Fabaire, dem heimischen Marktführer. Wer sich für den Direktverkauf entschied, profitierte von Preisrabatten.
Als Novum war diesmal Sterneköchin Léa Linster vor Ort mit einem eigenen Stand vertreten. Sie stellte u.a. ihre beiden Crémants, einen weißen und einen Rosé-Crémant, vor, die sie in Zusammenarbeit mit Domaines Vinsmoselle entwickelt hat. Diese werden als „Cuvée spéciale LMEAAX“ vermarktet.
Daß Terroir nicht ein hypothetischer Begriff ist, zeigte man anhand von Bodensäulen aus hervorragenden Lagen, zum einen Bodenprofile von Muschelkalkstandorten (Grevenmacher Fels, Machtum Ongkâf, Wormeldange Koeppchen), zum anderen von Keuperstandorten (Wellenstein Kurschels, Schwebsange Kolteschberg, Schengen Markusberg).
Ansprache des Präsidenten
Der Präsident von Domaines Vinsmoselle, Henri Streng, lenkte die Aufmerksamkeit zunächst auf die Aussagen von Mittelstandsministerin Françoise Hetto-Gaasch. Die jüngst von der Confrérie St Cunibert als „Commandant d’Honneur“ geehrte Ministerin hatte nämlich darauf hingewiesen, daß Frauen ihre eigenen Weinvorlieben haben und in den meisten Fällen die Weineinkäufe tätigen.
Der Präsident sprach dann den Super-Jahrgang 2011 an, der den Winzern ewig in Erinnerung bleiben werde. Zunächst der Sommer im Frühjahr, dann der Sommer, der keiner war. Doch dann folgte ein Bilderbuchwetter, das den Trauben immens gut tat: Das Resultat waren gesunde, aromatische, harmonische, fruchtige Trauben mit vielen sortentypischen Aromen und von Natur aus angepaßte Säuren bei allen Sorten. Die Weine waren nach der Gärung rund, würzig, fruchtig und klassisch.
Im folgenden kam Henri Streng auf die Geschäftsentwicklung zu sprechen. 2011 wurde der Inlandsumsatz um 3% gesteigert. Besonders stark war das Wachstum bei Coteaux de Schengen, wo der Umsatz um 10% stieg. Gut angenommen wird auch die „Cuvée Jongwënzer“.
Im Ausland ist der Umsatz z.T. steigend, wie im Saarland, während in Belgien und Frankreich das Verkaufsniveau gehalten wurde.
Der Präsident sprach auch über die Auszeichnungen für Weine und Crémants und die Erfolge bei einzelnen Produkten. So wirkten sich mehrere Goldmedaillen und Sterne-Auszeichnungen bei 2010er Pinot Gris- und Rieslingweinen positiv auf den Verkauf aus.
Besonders gut läuft der Verkauf auch bei Roséweinen, wo nur noch 2011er Weine vorhanden sind.
Des weiteren kam Henri Streng auf den Erfolg beim Zugpferd Crémant POLL-FABAIRE zu sprechen. Im Jubiläumsjahr konnte der Verkauf nochmals um 2,5% gesteigert werden, was 30.000 Flaschen entspricht. Er wies auf die edle Cuvée millisimé 2009 hin, die als einzige bei den Vinalies in Paris eine Goldmedaille erhalten habe. Der Verkauf von Crémant mache fast ein Drittel des Gesamt-Umsatzes aus, lobte der Vinsmoselle-Präsident.
Im folgenden machte er darauf aufmerksam, daß die Gastronomen begeistert sind von der Kampagne „Ambassadeur des Vins“ und rief die Besucher dazu auf, in ihrem Restaurant hiernach zu fragen.
Als interne Neuerung nannte er die „Saison’s Menu“ (begleitet von passenden Weinen) in den vier Escales. Nach dem großen Anfangserfolg soll dieses Angebot weiter ausgebaut werden.
Schließlich rief Henri Streng dazu auf, in Luxemburger Wein und Crémant „zu investieren“. „Wo gibt es momentan positiveres und besseres zu vermelden als bei unserem Wein: Weder in der Politik noch in unserer Finanzwelt“, schloß der Vinsmoselle-Präsident.