Die Luxemburger Regierung wird einen Zukunftstisch für die Landwirtschaft einberufen. Das war ein Fazit des Agrarsommets auf Schloss Senningen, bei dem sich alle Akteure gegenüber der Presse zufrieden zeigten. Die Landwirtschaft sei ein wichtiger wirtschaftlicher Akteur und der regelmäßige Austausch mit dem Sektor von großer Bedeutung, so Premier Xavier Bettel (DP) im Anschluss an das Treffen. Es sei falsch, zu meinen, die Bauern hätten ein Problem mit Umweltschutz. „Die Ersten, die unter dem Klimawandel leiden, sind die Bauern und die Winzer“, so Bettel.
Nicht nur die Centrale Paysanne hatte den Nutzen einer solchen Zusammenkunft – neben Xavier Bettel wohnten noch Landwirtschaftsminister Claude Haagen (LSAP) und Umweltministerin Joëlle Welfring (déi gréng) dem Treffen bei – zu diesem Zeitpunkt in Frage gestellt. Dies, weil die Centrale Paysanne und andere Gewerkschaften bereits im Vorfeld die Landwirtschaftskammer mandatiert hatte, in ihrem Namen mit dem Landwirtschaftsministerium über dringend nötige Nachbesserungen beim neuen Landwirtschaftsgesetz zu diskutieren. Verhandlungen, die auch von Erfolg gekrönt waren, wie eine Mitteilung des Landwirtschaftsministeriums vom vergangenen Dienstag wissen ließ (siehe auch „De Letzeburger Bauer“ von diesem Freitag). Allerdings stehen noch zahlreiche Detailfragen offen, die jetzt und in Rücksprache mit dem mandatierten Vertreter der Bauern, Winzer und Gärtner in verschiedenen großherzoglichen Reglementen genau definiert werden, wie Claude Haagen wissen ließ.
Eines der Themen, die am Donnerstag vertieft wurden, betraf die Agri-Fotovoltaik. „Für die Bauern hat die Landwirtschaft Vorrang“, warnte dabei Guy Feyder, Präsident der Landwirtschaftskammer vor etwaigen Kollateralschäden. Man werde sich dem Fortschritt aber nicht verschließen. Doch es handelt sich bei den nutzbaren Flächen um landwirtschaftliches Terrain. Das Dossier steht allerdings in der Zuständigkeit des Energieministeriums. Dessen Ressortchef Claude Turmes war nicht beim Agrarsommet dabei.
Joëlle Welfring kündigte darüber hinaus an, sich in Kürze mit dem Sektor über die europäische Nitratdirektive auszutauschen. Die Einladungen zu zwei Arbeitssitzungen Ende März seien bereits in der Post. Man sieht, auch in diesem Punkt gab es nicht wirklich viel Neues.
Als Vertreter der Centrale Paysanne wohnten Präsident Christian Wester und Direktor Laurent Schüssler der Sitzung bei.