Im Moment sieht alles danach aus, allerdings mit etwas dramatischeren Vorzeichen als in den vergangenen beiden Jahren. Diesmal beginnt die Dürre bereits im Frühjahr, wenn eigentlich die Futterreserven für den Winter angelegt werden sollen.
Nässeschäden im Wintergetreide sowie im Raps, nicht aufgelaufenes Sommergetreide und viel zu wenig Grasaufwuchs treiben den Landwirten massive Sorgenfalten auf die Stirn. Sonne und starke Winde haben seit Ende März die vom Winter durchnässten Böden trocken und hart werden lassen, so manches Getreide ersticken lassen und den ausgebrachten Dünger unwirksam gelassen.
In der vergangenen Woche haben die ersten Milchviehbetriebe damit begonnen, den ersten Grasschnitt zu silieren, da die Qualität des Futters schon begonnen hat, abzunehmen. Die geernteten Mengen waren dann auch sehr gering. Dies liegt zum einen an den Auswirkungen der Nässe im Winter, welche die Befahrbarkeit des Bodens verminderte, und danach an der trockenen Kälte, die das Wachstum trotz der vorhandenen Wasserreserven verhinderte.
Neben der ersten Silage, die eingefahren wurde, konnten auch die meisten Kartoffeln bereits gepflanzt und der meiste Mais gelegt werden. Alle Kulturen benötigen aber dringend Regen, und zwar mehr, als wir bis Redaktionsschluss abbekommen haben.
Dieser Tage hat die Beobachtungstelle der Kommission für Getreide – kurz MARS genannt – einen neuerlichen Bericht vorgelegt. Daraus geht hervor, dass quer durch Europa die diesjährige Witterung zum einen durch einen sehr nassen Winter, teilweise mit starken Frösten, gekennzeichnet ist, zum anderen durch zu trockene Frühjahrsmonate, wobei in sehr vielen Regionen seit Mitte März fast kein Regen mehr gefallen ist.