Mitteilung zum landwirtschaftlichen Einkommen

Erste Vorausschätzung der Entwicklung des landwirtschaftlichen Einkommens 2013 laut landwirtschaftlicher Gesamtrechnung: Das Faktoreinkommen in der Landwirtschaft pro Arbeitskraft steigt 2013 in Luxemburg real um 2,5% gegenüber 2012.

Die Europäische Kommission hat soeben aufgrund der ersten Vorausschätzung der landwirtschaftlichen Gesamtrechnung (LGR) aus den Mitgliedstaaten für 2013 erste Daten zur Entwicklung des landwirtschaftlichen Einkommens in der EU veröffentlicht: Der landwirtschaftliche Einkommensindikator A fällt im EU-Durchschnitt (EU28) leicht gegenüber 2012 (-1,3%), wobei die Entwicklung je nach Mitgliedstaat sehr unterschiedlich ausfällt.

Der Service d’Economie Rurale (SER) erstellt aufgrund der Daten der Agrarstatistik und des Informationsnetzes landwirtschaftlicher Buchführungen die Landwirtschaftliche Gesamtrechnung, eine auf den Sektor Landwirtschaft bezogene Gesamtrechnung, welche in die Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung einfließt.

Die Erzeugung des landwirtschaftlichen Wirtschaftsbereichs erhöhte sich seit 2010 und insbesondere im Jahr 2012 deutlich. Die Entwicklung der Preise für landwirtschaftliche Produkte spielte dabei eine nicht unwesentliche Rolle. Die Vorleistungen und Abschreibungen stiegen ebenfalls, jedoch nicht so schnell wie die landwirtschaftliche Erzeugung, so daß die Nettowertschöpfung zu Herstellungspreisen bis 2012 anstieg. Die Nettowertschöpfung zu Herstellungspreisen zuzüglich der sonstigen Subventionen (nur die direkten Einkommensbeihilfen, jedoch nicht die Investitionsbeihilfen und Junglandwirteförderungen) und abzüglich der sonstigen Produktionsabgaben ergibt das Faktoreinkommen. Dieses stellt die Entlohnung der Produktionsfaktoren Boden, Arbeit und Kapital dar. Das Faktoreinkommen stieg von 2010 bis 2012.

Das Jahr 2013 war gekennzeichnet durch einen kalten und nassen Frühling, so daß die Vegetationsperiode später als üblich einsetzte. Die Wetterbedingungen waren nicht günstig für die Maissaat. Der Ertrag dieser Kultur war demnach sehr unterschiedlich, da der anfängliche Rückstand nur auf einem Teil der Flächen wettgemacht werden konnte. Die Getreideernte ist insgesamt als gut zu bewerten. Die Grundfutterernte (Grassilage, Heu) war reichlich und von besserer Qualität als die vorjährige Ernte.

Die Situation auf den Märkten für landwirtschaftliche Produkte verlief 2013 sowohl bei den Tieren als auch bei den tierischen Produkten, insbesondere bei der Milch, günstig. Die Preise für Marktfrüchte (Getreide, Ölsaaten, Eiweißpflanzen) fielen jedoch gegenüber dem sehr hohen Niveau von 2012 deutlich. Die Preise der wichtigsten Vorleistungen waren stabil oder fielen sogar leicht dank der verhaltenen Entwicklung der Erdölpreise. Die Preise für Pflanzenschutzmittel und Futtermittel stiegen jedoch gegenüber dem Vorjahr.

Die pflanzliche Produktion steigt 2013 wertmäßig gegenüber 2012, bedingt durch eine Steigerung bei den Futterpflanzen und beim Wein, während bei den anderen pflanzlichen Produktionen eher eine Stagnation oder ein Rückgang zu verzeichnen ist. Die produzierte Weinmenge steigt, während die Preise stabil bleiben. Die Getreideernte ist sehr hoch, aber die Preise sind deutlich gefallen gegenüber 2012. Die Kartoffelernte ist eher mäßig ausgefallen, so daß der Produktionswert fällt.

Die Produktion von Tieren, einem wichtigen Posten innerhalb der luxemburgischen Landwirtschaft, ist gegenüber 2012 stabil. Die Preise sind stabil, während das Aufkommen leicht zurückgeht. Dies betrifft sowohl die Rinder als auch die Schweine.

Innerhalb der tierischen Produkte und der landwirtschaftlichen Produktion insgesamt nimmt die Milch eine dominante Stelle ein. Die negative Preisentwicklung des Jahres 2012 wurde 2013 durch eine sehr positive Entwicklung abgelöst. Nach einem Aussetzer im Jahr 2012 ist bei der Milch eine Mengensteigerung infolge der linearen Erhöhung der Milchquoten im Hinblick auf das Auslaufen der Mengenregelung im Jahr 2015 festzustellen. In Luxemburg übersteigen die Milchanlieferungen an die Molkereien regelmäßig die im Rahmen der Milchquotenregelung festgesetzten Höchstmengen, was zur Folge hat, daß die Produzenten, welche ihre Höchstmenge (Milchquote) überschreiten, Abgaben an die staatliche Kontrollstelle zahlen müssen. Dies war für das Vermarktungsjahr 2012/2013 nicht der Fall, könnte 2013/14 aber wieder eintreten. Die Eierproduktion stieg 2013 mengenmäßig bei leicht fallenden Preisen.

Die Produktion von pflanzlichen und tierischen Gütern insgesamt steigt sowohl volumen- als auch preisbedingt.

Die Vorleistungen und die Abschreibungen steigen 2013 um 15% respektiv 2% gegenüber 2012. Die Daten zu den Vorleistungen und Abschreibungen sind in diesem frühen Stadium sehr provisorisch, da nur Informationen zu der Preisentwicklung, jedoch nicht zu der Entwicklung der Mengen vorliegen. Für die Steigerung der Vorleistungen ist hauptsächlich der Posten Futtermittel verantwortlich.

Die Bruttowertschöpfung zu Herstellungspreisen ergibt sich aus der Erzeugung des landwirtschaftlichen Wirtschaftsbereichs abzüglich der Vorleistungen. Sie steigt leicht. Die Entlohnung der Arbeitnehmer ist stabil infolge einer Zunahme der Löhne und eines Rückgangs der entlohnten Arbeitskräfte. Das Faktoreinkommen (Entlohnung der Produktionsfaktoren Arbeit und Kapital) und der Nettounternehmensgewinn (Entlohnung der selbstständigen Arbeitskräfte und des Eigenkapitals) sind konstant gegenüber 2012.

Die reale Veränderung des Faktoreinkommens pro Arbeitskraft stellt den landwirtschaftlichen Einkommensindikator A dar. Dieser steigt, laut der ersten Vorausschätzung, um 2,5% im Jahr 2013 gegenüber 2012.

Methodologische Anmerkung:

Die Vorausschätzung der landwirtschaftlichen Gesamtrechnung 2013 geschieht auf der Basis der im November 2013 verfügbaren Daten. Zu diesem Zeitpunkt sind die Daten zu den Vorleistungen sehr vorläufig, da nur Informationen über die Entwicklung der Preise, nicht aber über die Veränderungen der aufgewandten Mengen vorliegen.

Internetadressen

http://www.ser.public.lu

http://ec.europa.eu/agriculture/index_de.htm

http://epp.eurostat.ec.europa.eu/portal/page/portal/eurostat/home

Mitgeteilt vom Ministerium für Landwirtschaft, Weinbau und Verbraucherschutz und dem Service d’économie rurale