Am 7. August wurde die Affäre um die Veruntreuung öffentlicher Gelder durch einen Beamten der UNICO in der Tagespresse bekannt. Die Darstellung dieser Angelegenheit in der Presse hatte die Bauernzentrale veranlaßt, in einer Mitteilung am 9. August kurz darauf zu reagieren. Auch die Direktion der Ackerbauverwaltung legt Wert auf eine Berichtigung des diesbezüglich im „Luxemburger Wort“ veröffentlichten Artikels. Nachstehend die Berichtigung der Direktion der Ackerbauverwaltung sowie die Mitteilung der Bauernzentrale vom 9. August.
Mitteilung der Bauernzentrale
Die Bauernzentrale hat mit Bestürzung Kenntnis genommen von der nun in der Presse publik gewordenen und vom Direktor der Ackerbauverwaltung bestätigten Affäre um die Veruntreuung öffentlicher Gelder durch einen Beamten der UNICO, der Kontrolleinheit im Landwirtschaftsministerium bzw. in der Ackerbauverwaltung. Sie sieht sich denn auch veranlaßt, diese ihrer Ansicht nach äußerst gravierende Angelegenheit aufs Schärfste zu verurteilen.
Aufgabe und Zuständigkeit der UNICO ist es, die Kontrolle der landwirtschaftlichen Betriebe sowohl in bezug auf das Einhalten der geltenden Vorschriften und Auflagen als auch in bezug auf die Rechtmäßigkeit der den Betrieben gewährten Zahlungen durchzuführen. Umso verwerflicher ist es, daß gerade ein Beamter dieser Einheit zu illegalen Handlungen übergeht und diese Handlungen erst nach Jahren aufgedeckt werden, wohingegen die landwirtschaftlichen Betriebe bereits bei einem sogenannten Bagatell-Vergehen umgehend belangt werden.
Ebenso empörend für die Bauernzentrale und mit ihr für die meisten Bauern ist die Darstellung in der Tagespresse, durch die der Eindruck geschaffen wird, Asta-Direktor Wietor bewerte den in dieser Affäre zitierten Betrag von 350.000 Euro als „keine so große Summe“. Von Seiten der Landwirte wird eine solche Darstellung als Schlag ins Gesicht empfunden: 350.000 Euro sind für alle Landwirte und wahrscheinlich für die allermeisten Bürger dieses Landes ein enorm hoher Betrag, der, wenn überhaupt, nur mit sehr viel Arbeit und Mühe erwirtschaftet werden kann.
Die Bauernzentrale bedauert, daß die Landwirtschaft einmal mehr ohne ihr Verschulden negativ in die Schlagzeilen geraten ist. Die Landwirte sind tagtäglich bemüht, im Respekt der ihnen auferlegten unzähligen Auflagen und Vorschriften ihre Arbeit zu verrichten, um die Bürger mit qualitativ hochwertigen Lebensmitteln versorgen zu können.
Die Bauernzentrale hofft, daß der vorliegende Betrugsfall lückenlos aufgeklärt wird, mit allen sich daraus ergebenden Konsequenzen; ihr ist vor allem aber auch daran gelegen, daß die unzähligen wertvollen Leistungen, die die Landwirtschaft erbringt, voll anerkannt und unterstützt werden.
Mersch, den 9. August 2013