Am vergangenen 12. Juni fand die erste Generalversammlung der neu gegründeten Vereinigung „LuciliVines – Femmes et Vins Luxembourg“ im Weinbauinstitut in Remich statt. Dabei oblag es der Präsidentin Anouk Bastian, die neue Vereinigung und ihre Zielsetzungen vorzustellen.
Seit geraumer Zeit wurde an der hiesigen Mosel der Wunsch und das Bedürfnis geäußert, eine spezifische Plattform für Frauen aus dem Weinbau und um den Wein herum zu schaffen, um ihnen eine größere Sichtbarkeit zu geben und allgemein zu einer verstärkten Anerkennung der Rolle der Frau in der Weinbaubranche beizutragen. In der Tat wird trotz der wichtigen Rolle, welche die Frauen insgesamt in der Weinbranche bzw. beim Weinkonsum spielen, der Weinsektor in der öffentlichen Meinung immer noch vorwiegend, wenn nicht ausschließlich als Männerdomäne betrachtet.
LuciliVines wurde demzufolge als Organisation für Frauen gegründet, die als Winzerinnen, Weinhändlerinnen, Gastronominnen, Sommelieren, Journalistinnen oder im Wein-Marketing tätig sind bzw. für Frauen, die allgemein am Wein interessiert sind. Als Hauptziele hat die neue Vereinigung sich denn auch die Förderung der hiesigen Weine und der Weinregion gesetzt, dies unter Einbeziehung der spezifischen Wahrnehmung und der Sensibilitäten, die Frauen gegenüber Wein äußern. Zudem will die neue Organisation eine international ausgerichtete Orientierung einschlagen, wobei insbesondere Kontakt zu den vielen ausländischen Mitbürgerinnen aufgebaut werden soll.
Der jungen Organisation ist es gelungen, bis zum Jahresende ein ansprechendes Aktivitätsprogramm aufzustellen, welches von Corinne Sunnen, Sekretärin der Organisation, vorgetragen wurde. Geplant sind u.a. Weiterbildungskurse über Reb- und Weinsorten mit Verkostung, ein Fotowettbewerb, eine Einladung zur Weinlese mit Besichtigung einer Kellerei sowie zum Jahresende eine gemeinsame Aktivität mit der Vereinigung „Femmes Cheffes d’entreprises“. Finanziell unterstützt wird die Vereinigung von Leader Miselerland, während die Mitgliederbeiträge auf 60 Euro pro Jahr (Studentinnen: 30 Euro/Jahr) festgelegt sind.
Der Direktor des Weinbauinstitutes, Herr Roby Ley, überbrachte der neuen Vereinigung die Glückwünsche und die volle Unterstützung von Landwirtschaftsminister Romain Schneider. Mittelstands-, Tourismus- und Chancengleichheitsministerin Françoise Hetto sowie Kulturministerin Octavie Modert hatten Wert darauf gelegt, der Generalversammlung beizuwohnen und das Wort an die Teilnehmerinnen zu richten.
Für Ministerin Hetto gilt es zunächst eine Reihe von stereotypen Denkweisen abzulegen und das Potential zu sehen, welches Frauen und Wein in wirtschaftlicher und kultureller Hinsicht darstellen. Durch eine größere Sichtbarkeit und Anerkennung können junge Frauen zur Betriebsübernahme oder Betriebsgründung motiviert werden. Auch haben Frauen andere Vorlieben und einen anderen Umgang mit dem Wein, Fakten, die es bei der Vermarktung verstärkt zu berücksichtigen gilt. Für Ministerin Hetto ist die LuciliVines eine innovative und mutige Initiative, die eine Bereicherung der hiesigen Mosel und der Weinbranche darstellt. Dabei unterließ sie es nicht, in ihrer Eigenschaft als Tourismusminister, auf die Bedeutung des Oenotourismus einzugehen, gleichzeitig auch auf die notwendigen, noch zu unternehmenden Anstrengungen hinsichtlich einer verstärkten Förderung des Tourismus an der Mosel.
Kulturministerin Octavie Modert hob ihrerseits ebenfalls die bedeutsame Rolle der Frau zur Förderung der Weinbranche hervor, ebenso wie die Notwendigkeit einer Modernisierung der Darstellung der hiesigen Weine, um neue Zielgruppen zu erreichen und damit den Absatz der Moselweine zu steigern. Dabei gelte es, ein modernes Image des Weinkonsums zu vermitteln. LuciliVines kann, so die Kulturministerin, eine wichtige Rolle bei dieser Modernisierung der Darstellung der Moselregion spielen.
Der Vorstand der neuen Vereinigung LuciliVines setzt sich zusammen aus den Damen Anouk Bastian, Präsidentin, Isabelle Gales und Dominique Rizzi, Vize-Präsidentinnen, Corinne Kox-Sunnen und Martine Kohll, Sekretärin bzw. beigeordnete Sekretärin, Françoise Leclerc, Kassiererin, sowie den Mitgliedern Claudine Kohll-Lambinet, Christiane Blum, Christine Doemer, Isabelle Debuchy, Tanja De Jager und Nathalie Reckinger.
Daß eine solche Organisation auf ein besonders großes Interesse stößt, davon zeugt nicht nur die äußerst zahlreiche Präsenz bei der ersten Generalversammlung, sondern auch die Tatsache, daß die Vereinigung in kürzester Zeit über 100 Mitglieder gewinnen konnte. Die Bauernzentrale wünscht der neuen Organisation viel Erfolg in ihrem Wirken im Interesse des hiesigen Weinbaus.