Die beiden Bio-Verbände fusionieren und bilden ein neues Ganzes: Bio-Lëtzebuerg. Der Zusammenschluß ist aber mehr als eine Zusammenlegung, es wurden neue Möglichkeiten geschaffen, die die Bio-Landwirtschaft in Luxemburg stärken werden.
Die Luxemburger Bio-Landwirtschaft hat sich über die Jahre weiterentwickelt, von den ersten Betriebsumstellungen vor mehr als 30 Jahren bis heute, wo es 104 Bio-Erzeugerbetriebe gibt, die fast 4.000 Hektar bewirtschaften. Im Jahr 1988 wurden die beiden Bio-Verbände gegründet, die bisher für die Bio-Landwirtschaft aktiv waren: Verenegung fir biologesche Landbau asbl mit dem Warenzeichen bio-LABEL und Veräin fir biologesch-dynamesch Landwirtschaft mit dem Warenzeichen Demeter. Beide Verbände haben vor über einem Jahr beschlossen, über die schon bestehende Zusammenarbeit hinaus enger zu kooperieren. Eine Arbeitsgruppe wurde beauftragt und hat ein Jahr lang an der Ausarbeitung von Statuten eines neuen gemeinsamen Vereins gearbeitet. Der neue Verein wurde am 27.2.2012 gegründet und erhielt den Namen „Bio-Lëtzebuerg“. Er wird die Aufgaben der beiden Verbände übernehmen und weiter ausbauen. Diese Aufgaben sind: Förderung und Stärkung des Bio-Landbaus in Luxemburg, die Interessenvertretung der Bio-Landwirtschaft in der Gesellschaft und Politik, sowie Qualitätssicherung durch Richtlinien und Zertifizierung und Weiterentwicklung des Bio-Landbaus.
Offen für EU-Bio-Betriebe
Die beiden schon bestehenden Verbände wollten bewußt Neues wagen und Synergien nutzen. U.a. wird die Administration durch die Zusammenlegung vereinfacht, der Service für die Mitglieder verbessert, die Öffentlichkeitsarbeit durch neue Strukturen intensiviert, es gibt eine klare Aufgabenzuteilung und somit insgesamt ein professionelles Auftreten. Neu ist, daß bei Bio-Lëtzebuerg nun auch EU-Bio-zertifizierte Betriebe Mitglied werden können, ohne ein Warenzeichen zu nutzen, sofern sie drei Kriterien erfüllen: Gesamtbetriebsumstellung, konventionelle organische Dünger nur im Einzelfall und keine ganzjährige ausschließliche Silagefütterung der Tiere.
Bio-Lëtzebuerg: interne Organisation
Die Organisation von Bio Lëtzebuerg sieht zwei Arten der Mitgliedschaft vor: Fördermitglieder und ordentliche Mitglieder, welche bio-zertifiziert sind oder aktiv im Verein mitarbeiten; nur die letzteren haben in der Mitgliederversammlung Stimmrecht. Bio-Lëtzebuerg hat aktuell 177 Fördermitglieder, 72 Erzeuger und 9 Verarbeiter/Händler. Der 14-köpfige Vorstand wurde von den Gründungsmitgliedern gewählt. Der erste Präsident ist Jos Schanck aus Hupperdingen, Vizepräsident ist Daniel Baltes aus Stegen, Kassiererin ist Sonny Gottal aus Niederanven und Kassenrevisoren sind Paul Faber und Fräns Siebenaler.
Der Vorstand hat auch die Aufgabe, ein Direktorium zu wählen, welches die täglichen Geschäfte verantwortlich begleitet. Geschäftsführerin wird Daniela Noesen, vorher als Bio-Beraterin bei IBLA tätig, die zusammen mit Ben Geib, Mitarbeiter von Bio-Lëtzebuerg, auch Teil des Direktoriums sind. Dem Vorstand unterstellt sind die Arbeitskreise Agrarpolitik, Redaktion des Magazins Agrikultur und Messen; hier sind bei Bedarf noch weitere möglich. Die Markenkommission, zuständig für Richtlinien und Zertifizierung, wird ebenfalls vom Vorstand ernannt. Sie arbeitet unabhängig von diesem und im Auftrag der Fachgruppen, was die Richtlinien und Zertifizierung anbelangt. Die Marken der beiden Vereine, bioLABEL und Demeter, werden bei Bio-Lëtzebuerg als Fachgruppen weitergeführt. Die Fachgruppenarbeit ist eigenständig, darf aber den Statuten nicht widersprechen. Es können auch noch weitere Marken als Fachgruppe aufgenommen werden.