LBJ blickte auf ereignisreiches Jahr zurück

Am 5. April fand die Generalversammlung der Lëtzebuerger Bauerejugend im Vitarium auf dem Roost statt.

Mit seiner Begrüßungsansprache eröffnete LBJ-Präsident René Ernst die Generalversammlung. In seiner Rede begrüßte er unter anderem die Herren Marc Fisch, Präsident und Romain Freichel, 1. Vizepräsident der Bauernzentrale, sowie Thierry Kozlik, Gastredner von der Landwirtschaftskammer, die sich die Zeit genommen haben, an der Generalversammlung der LBJ teilzunehmen.

Der LBJ-Präsident blickte zum einen auf die vielen Aktivitäten des vergangenen Jahres zurück und zum anderen bot er eine kleine Vorschau auf die Aktivitäten im laufenden Jahr. Dabei ließ er es sich nicht nehmen, den vielen Helfern des Dag um Bauerenhaff sowie den Familien Bormann, Janssen, Schrenger und Schroeder aus Reimberg zu danken. Des weiteren richtete sich sein Dank an die Gemeindeverwaltung Préizerdaul für ihre großzügige finanzielle Unterstützung. Ebenfalls blickte René Ernst auf ein außergewöhnlich trockenes Jahr 2011 zurück, welches viele Schwierigkeiten für die Landwirtschaft mit sich brachte, in welchem die LBJ an vielen Manifestationen teilnahm.

Im Anschluß an die Begrüßung durch den Präsidenten ging Jules Mergen auf die Aktivitäten der LBJ des Jahres 2011 ein. Als erstes fand bereits am 8. Januar 2011 der traditionelle Schnéibal in Beckerich statt, wo wie gewohnt das Disco-Team „The Incredibles“ für Stimmung sorgte. Am 24. Februar besuchte eine Reihe SJ-Mitglieder zusammen die Sima in Paris, während am 27. Februar eine Delegation einer Einladung zur Après-Ski-Party nach Reimberg gefolgt war, um erste Eindrücke für den Tag der offenen Tür zu sammeln. Vom 18. bis 20. März vergangenen Jahres führte die LBJ ihre traditionellen Theaterabende in Saeul auf. Am 31. März fand die Generalversammlung an gleicher Stelle statt. Am 30. April war es eine Gruppe von gut 20 Leuten, welche sich die letztjährige Aufführung der Revue in Ettelbruck angesehen hat. Am 21. Mai fand in Ettelbruck in der „Däichhal“ der große Alcovit’s Bal statt, wo die LBJ beim Ticketverkauf behilflich war, und die hierfür erhaltenen 3.000 € spendete man zusammen mit den Jongbaueren a Jongwënzer an deren ONG, welche der ländlichen Bevölkerung in Afrika zugute kommt. Weiter ging es mit den Vorbereitungen des Dag um Bauerenhaff, wozu man am 4. Juli eine Pressekonferenz im Agrocenter in Mersch organisierte. Am 10. Juli fand dann der Dag um Bauerenhaff in Reimberg auf den Betrieben Bormann, Janssen, Schrenger und Schroeder statt. Als kleines Dankeschön an die Helfer des Schnéibal und der Theaterabende fand am 6. August ein Essen in der Fuussekaul mit anschließendem Bowling statt. Eine ereignisreiche Woche begann Ende August mit dem Besuch des Mähdreschercross in Rambrouch am 28. August, gefolgt vom Besuch der Schueberfouer am 2. September und der Teilnahme an der Hochzeit der Mitglieder Christine Ries und Frank Hoffmann. Am 5. September nahmen René Ernst und Guy Wester gemeinsam mit Frau Astrid Lulling an einer Pressekonferenz betreffend die gemeinsame Agrarpolitik nach 2013 teil. Zum Abschluß des vergangenen Jahres fand ein Essen für die Helfer des Tages der offenen Tür in der Fuussekaul am 3. Dezember statt. Am 7. Dezember besuchte man zusammen mit Mitgliedern der Bauernzentrale die Agribex in Brüssel.

Nach dem Aktivitätsbericht stellte Schatzmeister Joé Biver den Kassenbericht vor, welcher von Jacques Berns, der auch im Namen von Jessica Gengler sprach, bestätigt wurde. Ebenfalls bat der Kassenrevisor die Generalversammlung, das LBJ-Comité zu entlasten, was auch einstimmig gemacht wurde.

Danach war es an Guy Wester, Bericht über die Entwicklung der europäischen Agrarpolitik zu erstatten. Er bezeichnete 2011 als ein agrarpolitisch sehr bewegendes Jahr, in dem EU-Agrarkommissar Ciolos im Herbst seine Ideen für die Agrarpolitik zwischen 2013 und 2020 vorgestellt hat. Hier werden drei große Herausforderungen deutlich. An erster Stelle steht die Lebensmittelsicherheit, welche bedeutet, daß die wichtigste Aufgabe der Landwirtschaft ist, weiterhin die Produktion von qualitativ hochwertigen Lebensmittel für die europäische und die Weltbevölkerung herzustellen. Gleichzeitig sehen die Ideen von Herrn Ciolos vor, die Landwirtschaft „grüner“ zu gestalten, dies durch Maßnahmen, welche ohnehin bereits Standard in der Landwirtschaft sind. Guy Wester unterstreicht, daß die von Ciolos vorgesehenen Maßnahmen des Greenings der Direktzahlungen auf keinen Fall gutgeheißen werden dürfen, denn immerhin steht dadurch die Ernährung der immer größer werdenden Weltbevölkerung auf dem Spiel. Die Herausforderung, die an die Landwirtschaft gestellt wird, sieht vor, die Abwanderung der Bevölkerung aus ländlichen Gegenden in Großstädte zu verhindern. Die LBJ begrüßt laut Guy Wester den Einsatz Ciolos’ für die Interessen der Jungbauern, allerdings müßte ein Weg gefunden werden, auch jene jungen Landwirte, die bereits fünf Jahre berufstätig sind, aber politisch gesehen nicht mehr als Junglandwirte gelten, trotzdem weiterhin zu unterstützen, da viele von ihnen noch dabei sind, die als Junglandwirt begonnenen Projekte zu vollenden.

Im Anschluß an den politischen Teil war es an Herrn Thierry Kozlik von der Landwirtschaftskammer, über den neuesten Wissensstand in Sachen Ausweisung der Wasserschutzgebiete in Luxemburg zu berichten. Hierauf kommen wir in Kürze an gleicher Stelle ausführlicher zurück.

Das Schlußwort kam von Christian Wester, welcher in seiner Rede verschiedene Themen ansprach. Als erstes schnitt er das Thema Bauen in der Grünzone an, in denen die Landwirte oft langwierige Genehmigungsprozeduren über sich ergehen lassen müssen. Ein weiteres Thema, welches auf Unverständnis bei manchen Landwirten führt, ist die Einführung einer Obergrenze bei den Beihilfen von 500.000 €, welche so manches größere Vorhaben zumindest ins Stocken brachte.

 Im Anschluß an die Tagesordnung lud Christian Wester im Namen der LBJ zum Ausklang eines gelungenen Abends zu einem Glas in der Luxlounge ein, wo das Personal der Luxlait auch Schnittchen vorbereitet hatte.