Die Centrale Paysanne hat die Rede von Premierminister Luc Frieden zur Lage der Nation aufmerksam verfolgt – insbesondere die Abschnitte, die sich mit der Landwirtschaft befassen, wie etwa das Freihandelsabkommen der EU mit den südamerikanischen Mercosur-Staaten.
Die Centrale Paysanne erkennt an, dass die aktuelle geopolitische Lage es mehr denn je erforderlich macht, auf starke Partnerschaften in allen Bereichen – auch im Handel – zu setzen. Dennoch bedauert sie ausdrücklich, dass die berechtigten Bedenken der Luxemburger Landwirtschaft gegenüber dem sogenannten Mercosur-Abkommen in der Rede keinerlei Berücksichtigung fanden.
Bereits im Januar dieses Jahres hatte die Bauernzentrale im Rahmen einer Pressekonferenz auf die erheblichen Risiken eines solchen Abkommens für große Teile der heimischen Landwirtschaft hingewiesen, insbesondere für den Rindfleischsektor. Diese Risiken waren auch Gegenstand eines Treffens zwischen dem Premierminister und den landwirtschaftlichen Interessenvertretungen Ende Dezember 2024.
Die Centrale Paysanne begrüßt, dass Premierminister Luc Frieden die Landwirtschaft als Partner der Politik anerkennt und in seiner Rede den Wert einer breit aufgestellten Lebensmittelversorgung betont hat. Sie stellt jedoch mit Bedauern fest, dass sie offenbar nicht als Partner auf Augenhöhe wahrgenommen wird. Die genauen Inhalte des Mercosur-Abkommens bleiben weiterhin unbekannt.
Die Bauernzentrale fordert Premierminister Luc Frieden daher auf, sämtliche landwirtschaftsrelevanten Passagen des Abkommens umgehend offenzulegen. Der Agrarsektor – sowohl in Luxemburg als auch in der EU – hat ein Recht darauf zu erfahren, welche mittel- und langfristigen Konsequenzen das Abkommen mit sich bringt. Ebenso erwartet die Centrale Paysanne konkrete Informationen über mögliche Unterstützungsmaßnahmen für die heimische Fleischwirtschaft. Ankündigungen und wohlmeinende Worte allein genügen nicht mehr.
