Vor dem Hintergrund
- der gesellschaftlichen Debatte über eine Rentenreform;
- der steigenden Altersarmut, speziell im Agrarsektor;
- der rasanten Preiserhöhungen in allen Bereichen des öffentlichen Lebens;
- der Hoffnung auf einen würdevollen Lebensabend;
- dem Wissen, dass die übergroße Mehrheit der Landwirte aktuell nur das Minimum an Altersvorsorge erhält,
fordert die Centrale Paysanne eine Erhöhung der Mindestrente um mindestens 20%.
Alternativ schlagen wir vor, in der Landwirtschaft künftig den qualifizierten Mindestlohn (statt des unqualifizierten) als Basis für die Rentenbeiträge und -bezüge heranzuziehen. Tatsächlich gibt es keine nachvollziehbaren Gründe, weshalb der unqualifizierte Mindestlohn bislang als Standard galt. Der landwirtschaftliche Betriebsleiter ist mitnichten mit einem unqualifizierten Arbeiter gleichzustellen. Diplome bzw. Schulabschlüsse – die zum Teil von der Europäischen Union oder den Luxemburger Reglementen gefordert werden – belegen seine Qualifikation. Zudem erwarten wir die Möglichkeit für aktive Bauern und für Rentner, nachträglich die Differenz zu den mit der Rechnungsgrundlage des unqualifizierten Mindestlohns bezahlten Rentenbeiträge ausgleichen zu dürfen und so eine gerechtere Pension zu erhalten.
Die Thematik der Pensionen für die in der Landwirtschaft tätigen Menschen war für die Centrale Paysanne seit ihrer Gründung stets ein wichtiges Anliegen. Die größte Interessensvertretung der Bauern, Gärtner und Winzer verstand sich noch immer als Kämpfer des kleines Mannes gegenüber den Entscheidungsträgern aus der Politik und kann auch im Bereich der Renten so manchen Erfolg aufweisen wie zum Beispiel das eingeführte Pensionsrecht für Frauen in der Landwirtschaft. Es ist daher eine Selbstverständlichkeit für die Bauernzentrale, sich auch in dieser Debatte zu Wort zu melden und für seine Mitglieder das einzufordern, was ihnen eigentlich bereits seit längerem zusteht.
Zu dieser Thematik hatte die Bauernzentrale am Mittwoch, dem 11. September, auf eine Pressekonferenz auf den Hof Weirich nach Gostingen geladen. Auf unserem Foto sind Christian Wester, Präsident der Centrale Paysanne, und Betriebsleiter Romain Weirich (r.) zu sehen.