Fast zeitgleich zu den Vorschlägen zur Reform der Agrarpolitik hat Eurostat die vorläufigen Ergebnisse der Landwirtschaftszählung von 2010 zur Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe und zur bewirtschafteten Fläche veröffentlicht.
Laut Eurostat gab es 2010 in der EU27 knapp über 12 Millionen landwirtschaftliche Betriebe und eine landwirtschaftlich genutzte Fläche von 170 Millionen Hektar. Gegenüber 2003 verringerte sich die Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe um 20 Prozent und die landwirtschaftlich genutzte Fläche um 2 Prozent. Die durchschnittliche Größe eines Betriebes in der EU27 lag damit im Jahr 2010 bei 14 ha gegenüber 12 ha pro Betrieb im Jahr 2003.
Sieben Mitgliedstaaten machen mehr als 80 Prozent der landwirtschaftlichen Betriebe in der EU27 aus, so eines der Ergebnisse dieser Zählung. Rumänien hatte mit 3,9 Millionen Betrieben bzw. 32,0 Prozent der EU27 Gesamtzahl im Jahr 2010 die größte Anzahl von Betrieben, gefolgt von Italien (1,6 Millionen bzw. 13,5 Prozent), Polen (1,5 Millionen bzw. 12,5 Prozent), Spanien (1,0 Millionen in 2008 bzw. 8,2 Prozent), Griechenland (0,7 Millionen bzw. 5,9 Prozent), Ungarn (0,6 Millionen bzw. 4,8 Prozent) und Frankreich (0,5 Millionen bzw. 4,3 Prozent).
Die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe ging zwischen 2003 und 2007 in allen Mitgliedstaaten zurück, außer in Malta und Schweden. Die größten Rückgänge wurden in Estland (-46,6 Prozent), Bulgarien (-44,2 Prozent), Lettland (-34,4 Prozent) und Polen (-30,7 Prozent) verzeichnet.
Ebenfalls sieben Mitgliedstaaten machen fast 75% der landwirtschaftlichen Fläche in der EU27 aus. In bezug auf die landwirtschaftlich genutzte Fläche rangiert Frankreich mit 27,1 Millionen ha bzw. 15,9% der gesamten landwirtschaftlich genutzten Fläche in der EU an erster Stelle, gefolgt von Spanien (23,8 Millionen ha in 2009 bzw. 14,0%), Deutschland (16,7 Millionen ha bzw. 9,8%), Großbritannien (15,9 Millionen ha bzw. 9,4%), Polen (14,4 Millionen ha bzw. 8,5%), Rumänien (13,3 Millionen ha bzw. 7,8%) und Italien (12,9 Millionen ha bzw. 7,6%).
Die landwirtschaftlich genutzte Fläche verringerte sich zwischen 2003 und 2010 in 18 Mitgliedstaaten und erhöhte sich in neun. Zypern (-24,3%), die Slowakei (-9,4% zwischen 2003 und 2007) und Österreich (-8,0%) verzeichneten die größten Rückgänge und Bulgarien (+24,7%), Lettland (+19,9%) und Estland (+18,0%) die höchsten Anstiege.
Die größten landwirtschaftlichen Betriebe gab es 2010 in Tschechien mit durchschnittlich 152 Hektar je Betrieb, Großbritannien (79 ha), Dänemark (65 ha), Luxemburg (59 ha), Deutschland (56 ha) und Frankreich (53 ha), die kleinsten in Malta (1 ha), Zypern (3 ha) Rumänien (3 ha), Griechenland und Slowenien (je 6 ha).